Wassermischbare KSS Zurück

 

Produktreihe esgeCool

 

Die Mischung stimmt! Unsere wassermischbaren Kühlschmierstoffe bieten für jede Anwendung ein optimales Produkt mit Basisstoffen bester Qualität. Dafür steht, dass selbstverständlich das gesamte Programm der technischen Regel für Gefahrstoffe „TRGS 611“ entspricht.

Wir bieten Ihnen darüber hinaus von amin-/borfreien bis zu mineralölfreien Qualitäten den individuell passenden KSS, selbstverständlich auch für Messing und Hartmetall geeignet und an alle Wasserhärten angepasst.

 

Betriebsanleitung für wassermischbare Kühlschmierstoffe

 

1. Systemreinigung
Vor jeder Neubefüllung einer Maschine sollte das System mit einem Systemreiniger behandelt werden, um hartnäckige Verschmutzungen und Bakterienansammlungen zu entfernen. Dabei werden dem zu wechselnden, mineralölhaltigen Kühlschmierstoff ca. 1 – 3 %, je nach nach Verschmutzungsgrad, zugegen und ca. 24 Stunden im Umlauf gehalten. Das System ist danach für eine Neubefüllung entsprechend vorbereitet.
Aus unserem Portfolio steht der Systemreiniger Troyshield SC 1 zur Verfügung.
Bei vollsynthetischen KSS-Lösungen empfehlen wir lediglich ein Fungizit/Bakterizid zuzugeben, damit bei der Neubefüllung es nicht zu unerwünschtem Schaumverhalten kommt.

2. Ansetzen des wassermischbaren Kühlschmierstoff
Wassermischbare Kühlschmierstoffe sollten während der Lagerung vor Frost geschützt werden. Als Ansetzwasser empfiehlt sich Trinkwasserqualität. Wasser mit einem Nitratgehalt von mehr als 50 mg/l ist zum Anmischen ungeeignet, (Prüfung mittels Teststäbchen) es besteht die Gefahr der Nitritbildung. Das Wasser sollte einen Härtebereich von 4° dH bis 25° dH aufweisen. Härteres Wasser kann enthärtet werden, weiches Wasser kann aufgehärtet werden. Grundsätzlich wird das Konzentrat in vorgelegtes Wasser eingerührt. Diese Reihenfolge ist unbedingt einzuhalten, niemals umgekehrt! Mischgeräte ermöglichen ein schnelles und problemloses Ansetzen des KSS.

3. Überwachung und Pflege der wassergemischten Kühlschmierstoffe
Bei der Verwendung von wassergemischten Kühlschmierstoffen sind einige Prüfintervalle zu beachten:
Die Konzentration des KSS sollte täglich bis wöchentlich mittels Refraktometer überprüft werden. Mineralölhaltige Emulsionen können bei längerem Gebrauch ausmagern; mineralölfreie KSS und feindisperse Emulsionen können während des Einsatzes an Konzentration zunehmen, dies kann zu verstärkten Verklebungen führen. Emulsionen sollten niemals mit reinem Wasser verdünnt werden, sie verlieren sonst ihre Stabilität. In jedem Fall sollte eine niedrig konzentrierte Emulsion der Gebrauchtemulsion zugegeben werden.
Der pH-Wert kann mittels Teststäbchen ermittelt werden und sollte ebenfalls wöchentlich festgestellt werden. Er sollte zwischen 9,3 (Frischansatz) und 8,5 liegen, bei aminfreien Produkten ist die untere Grenze 8,0. Bei geringerem Wert besteht Korrosiosgefahr. Ein deutliches Absinken des pH-Wertes kann auch der Hinweis auf eine Zersetzung durch mikrobielle Belastung sein.
In größeren Abständen kann die Keimzahl des KSS überprüft werden. Dies geschieht i.d.R mittels Nährböden, die ausgebrütet werden – Dipslide-Methode. Hier wird im Labor die Keimzahl even-tuell vorhandener Bakterien, Pilzen oder Hefen ermittelt. Eine zu hohe mikrobielle Belastung führt nicht nur zur Bildung von üblen Gerüchen, der Korrosionsschutz und/oder das Filtrationsverhalten leidet ebenfalls darunter und der KSS kann letztlich völlig zersetzt werden. Als Ursache für eine hohe Keimzahl ist neben Überalterung und Fremdeintrag anderer Stoffe auch eine ungenügende Pflege anzusehen. So sollten KSS-Behälter nicht als Abfallgruben mißbraucht werden, aufschwim-mendes Fremdöl sollte durch Ölskimmer entfernt werden.

4. Nitrosamine 
Nitrosamine sind krebserzeugende Substanzen! Sie können in Kühlschmierstoffen, die nitrosierbare Amine enthalten, in Verbindung mit Nitrit, entstehen. Diese Nitritverbindungen können z.B. durch nitrat- oder nitrithaltiges Anmischwasser, durch Bakterienbefall oder durch Stickoxide aus der Umgebungsluft entstehen (Schweißtätigkeiten, Verbrennungsmotoren usw.) aber auch durch die Bearbeitung nitritgehärteter Stähle eingeschleppt werden. Die TRGS 611 verbietet die Verwendung von sekundären Aminen in Kühschmierstoffen. Um die Nitrosaminbildung auszuschließen, wird eine wöchentliche Kontrolle des Nitritgehaltes empfohlen. Sollte der Kühlschmierstoff einen Wert von mehr als 20 mg/l Nitrit enthalten und keine Inhibitoren enthalten, so wird ein Austausch notwendig oder es muß die Konzentration an N-Nitrosodiethanolamin im KSS gemessen werden. Bei Einhaltung des beschriebenen Grenzwertes an Nitrit und beim Einsatz von inhibiertem Konzentrat, laut TRGS 611, wird die Nitrosaminbildung ausgeschlossen. Ein Absinken des pH-Wertes unterhalb 8,0 bzw. bei aminfreiem KSS unterhalb 7,5 sowie eine erhöhte Temperatur über 30°C sollte vermieden werden, da hier vermehrt Nitrosaminbildung beobachtet wurde.

Amine, die in Kühlschmierstoffen enthalten sein können:
Sekundäre Amine (Diethanolamin, Morpholin) gelten als leicht nitrosierbar und sind lt. TRGS 611 verboten.
Primare Amine (Monoethanolamin) sind zwar nitrosierbar, zerfallen aber sofort in Stickstoff und Alkohol, sie bilden kein stabiles Nitrosamin.
Tertiäre Amine (Triethanolamin) sind ebenfalls nitrosierbar, bilden aber ebenfalls keine stabilen Nitrosamine.

Durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen, die Inhibitoren gemäß der TRGS 611 enthalten, und/oder aminfrei sind, wird der Entstehung von Nitrosaminen entgegen gewirkt. Somit kann der KSS auch bei einer höheren Nitritkonzentration von als 20 mg/l weiter verwendet werden.

Sämtliche gemessenen Werte sollten selbstverständlich in einem Messprotokoll notiert und dokumentiert werden.

5. Metallabriebe
Bei der Metallbearbeitung fallen feinste Partikel an. In dem alkalischen Milieu des KSS lösen sich diese Anteile in ionischer Form im KSS und sind somit nicht mehr ausfiltrierbar. Dadurch kann es zu erhöhten Konzentration an Schwermetallen kommen. Besonders beim Hartmetallschleifen kann es zum Auslösen der als Allergene bekannten Kobaltsalze kommen. Aber auch bei anderer Bearbeitung können Kupfer- oder Nickelionen freiwerden. Eine regelmäßige Kontrolle dieser Schwermetalle ist daher ebenfalls durchzuführen.

In unserem Portfolio stehen Produkte zur Verfügung, die die Anreicherung von Schwermetallen im KSS wirksam verhindern.

6. Hauterkrankungen
Sehr wichtig ist eine gute Reinigung und Trocknung der Haut, verbunden mit der Pflege in jeder Arbeitspause sowie nach Arbeitsende. So ist z.B. das Waschen der Hände in der Emulsion bzw. der Schleiflösung unbedingt zu unterlassen, da winzige Metallsplitter oder Schleifkörnchen in die Haut eindringen und dieser Verletzungen zufügen können.
Nach einer Erhebung der Berufsgenossenschaft sind etwa 95% bei den Hauterkrankungen mit Kühlschmierstoffen auf falschen Umgang oder mangelnde Pflege zurückzuführen. Tatsächlich sind nur 5% wirklich davon betroffen.

Auch hier bietet unser Verkaufsprogramm entsprechende Pflegeprodukte an.

7. Entsorgung
Die Entsorgung gebrauchter Emulsionen öder Lösungen muß durch einen zugelassenen Abfall-beseitiger erfolgen. Mittels Ultrafiltration oder Säurespaltung können Emulsionen in Mineralöl-anteil und Wasser wieder getrennt werden. Nach entsprechender Behandlung kann das Wasser in die Kanalisation abgelassen werden, der Mineralölanteil wird entsorgt. Diese Methoden eignen sich aber aus wirtschaftlichen Gründen nur bei großen, anfallenden Mengen.

 

 

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